Der Hanfbach ist ein Zufluss der Sieg, der als Irmerother Bach unweit Griesenbach entspringt und nach Zufluss des Mender Baches zum Hanfbach wird, bei Hennef mündet er in die Sieg. Bis hierher hat der Fluss eine Länge von knapp 19 Kilometern erreicht. Der Name soll sich vom germanischen “hanan” (singen, tönen) und dem “apa” (Fluss, Gewässer) ableiten, was sich in “Tönender Fluss” übersetzen ließe – tatsächlich verwandelt sich der Hanfbach nach heftigen Regenfällen und den Frühjahrs-Hochwassern zu einem reißenden Gewässer. Im Frühjahr 1945 wurde das zu dem Zeitpunkt hochwasserführende Flüsschen zur unmittelbaren HKL, entlang derer sich schwere Gefechte ereigneten.
Nach dem die 1. US-Armee Anfang März 1945 die Brücke von Remagen einnehmen konnte, wurde ein erster Brückenkopf auf dem östlichen Rheinufer gebildet, um den bis zum 25. März heftig gekämpft wurde.
Am 24. März 1945 setzte die 1. US-ID zu koordinierten Angriffen gegen den Hanfbach an. Uckerath, das Festung war, soll unbedingt fallen, um damit einen Ausgangspunkt für die 3. US-Panzerdivision zu erhalten.
Schon bald nach Mitternacht waren zwei Brückenköpfe am jenseitigen Ufer des Hanfbach entstanden, ab 3.30 Uhr entbrannten schwere Gefechte zwischen Uckerath und Hennef, in deren Folge sich zahlreiche Gefechte entwickelten, die zum Teil in blutigen Nahkämpfen ausgetragen wurden. Am nächsten Tag notierte die 1. US-ID in ihrem Kriegstagebuch, dass die Gefechte vom 24. März in ihrer Heftigkeit denen in der Normandie in nichts nachgestanden hatten.
Während dieser Kampfhandlungen wurde unter anderen auch ein junger Leutnant durch Bajonett-Stiche in Bauch und Gesicht so schwer verwundet, dass er hierdurch das rechte Auge verlor, wobei es gleichzeitig zu einer Beschädigung des Schädelknochens im Bereich von Joch- und Nasenbein kam. Durch den hohen Blutverlust blieb der Soldat bis zum 27.3.1945 ohne Bewusstsein, in der Zwischenzeit wurde er im Reserve-Lazarett in Siegen operiert, erst danach war er wieder ansprechbar.
Dies ist nur ein Teil der zahlreichen Schicksale, die sich an diesem Tag in diesem Abschnitt ereignet haben. Wir werden anlässlich unserer ersten Exkursion in diesem Jahr detailliert über die Gefechte am Hanfbach berichten.
Der im Kriegstagebuch der 1. US-Armee erwähnte Leutnant Hans Berg war ein enger Freund von mir. Er geriet am Abend des 24. März 1945 in Hennef-Geisbach in Gefangenschaft. Erst einen Tag zuvor wurde ihm das Panzervernichtungsabzeichen verliehen, welches ihm während seiner Gefangennahme durch zahlreiche Schläge mit dem Gewehrkolben zum Verhängnis wurde. Hans Berg durfte ich 1997 in Bingen kennenlernen, leider ist er bereits zu Beginn des Jahres 2000 verstorben. Der Gefreite Walter Mikoleit wurde während der Gefechte um den Hanfbach verwundet, er geriet in Petershohn in Gefangenschaft. Unter “Personalities” finden wir den Divisionskommandeur Oberst Arthur Jüttner, dem ich eine besondere Freundschaft zu danken habe.
Wann: 3. Juli 2021 – 13.30 Uhr
Wo: Lichtenbergstraße 12, 53773 Hennef (Sieg)
Wegstrecke: 10 Kilometer
Dauer: Ca. 4 Stunden
Anmeldung: KVHS Altenkirchen, Tel.: 02681-812212 oder via Email
kvhs@kreis-ak.de
Lichtenbergstraße 2, Hennef (Sieg), Nordrhein-Westfalen, Germany
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