Südlich der Sieg – Mit offenen Augen durch die Natur

Südlich der Sieg

Wandert man mit offenen Augen durch die hiesigen Wälder, dann gibt es auch noch einige Narben der letzten Kriegstage zu sehen. Bombentrichter zum Beispiel bleiben für lange hin ein sichtbarer Beweis für diese Ereignisse.

Die beiden hier gezeigten Bilder wurden zwischen Betzdorf und Siegen im Bereich südlich der Sieg aufgenommen. Sie zeigen unscheinbare, kleine Mulden bzw. Vertiefungen im Waldboden. Es handelt sich hierbei um Schützenmulden aus den letzten Kriegstagen. Die Verbände der 59. Infanteriedivision sollten am 28.3.1945 noch südlich der Sieg eine Frontlinie errichten und halten. Der damalige Divisionskommandeur Generalleutnant Höcker schrieb: „…südlich der Sieg stehen keine 5 Mann auf einem Kilometer Frontabschnitt verteilt…“

Schützenmulde im Wald.

Schützenmulde im Wald südlich der Sieg.

Bild eins zeigt ein typisches Einmannloch, die Amerikaner nannten sie einfach Fuchsbauten. Ganz in der Nähe kam es zu einem kurzem Gefecht zwischen deutschen und amerikanischen Soldaten, der vorgeschobene Beobachter der bei Eiserfeld stationierten Truppe geriet hierbei in Gefangenschaft.

Stellung zur Panzerabwehr.

Stellung zur Panzerabwehr.

Bild zwei zeigt – gerade für die Frontbereiche südlich der Sieg – eine gewisse Seltenheit. Dies war die Stellung von drei oder vier deutschen Soldaten, die eine Panzerabwehr-Stellung errichtet hatten und verteidigen sollten. Aus amerikanischen Unterlagen wissen wir heute, dass sich die Jungs gerne und bereitwillig in alliierte Gefangenschaft begeben hatten. Sie hatten genug von dem sinnlosen Töten und wollten nicht noch in buchstäblich letzter Sekunde geopfert werden.

Ralf Anton Schäfer

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