Altenkirchen – nichts weiter als eine Trümmerwüste
Was wie eine Straße aussieht, ist der Verlauf der Bahnstrecke durch Altenkirchen. Die Kreisstadt wurde im März 1945 wiederholt bombardiert, durch Tiefflieger angegriffen und mit fernreichender Artillerie beschossen, der letzte Luftangriff auf Altenkirchen erfolgte am 25. März 1945, einen Tag vor der Eroberung durch die 3. US Panzerdivision in Folge der schweren Kämpfe um die PaK-Linie bei Weyerbusch-Hasselbach. Der letzte Luftangriff sollte deutschen Nachschub bzw. Rückzug von oder an die Front unmöglich machen, wie man im Foto vom 26. März 1945 erkennen kann, war dies auch gelungen. Der Krieg hatte der Stadt so heftig zugesetzt, das nach der Eroberung Ende März 1945 kaum mehr eine Straße passierbar war.
Während Altenkirchens letzte Bombardierung stattfand, wurde besonders heftig um die PaK-Linie bei Weyerbusch-Hasselbach gekämpft. Dort war es Verbänden der 3. Panzergrenadier Division gelungen, den Vormarsch der 3. US Panzerdivision zu Stillstand zu bringen. Die Panzergrenadiere wurden durch jeweils einen Tiger und Königstiger der 11. Panzerdivision unterstützt, artilleristische Feuerunterstützung wurde von dem 388. Volksartillerie Korps geleistet. Die 3. US Panzerdivision verlor gleich zu Beginn des Kampfes fünf Sherman-Panzer und zog sich nach Rettersen und Fiersbach zurück. Noch während der Nachtstunden arbeitete sich amerikanische Infanterie an die deutsche Verteidigung heran und bekämpfte diese. Im verlauf der anbrechenden Morgens zogen sich die letzten deutschen Soldaten aus der Hauptkampffeld zurück.
Durch die Niederschrift eines amerikanischen Offiziers der 1. US Infanteriedivision erfahren wir:
…In einiger Entfernung kündigten sich schon durch aufsteigende Rauchsäulen die Trümmer eines zusammengeschossenen deutschen Konvois an – viele der Fahrzeuge standen noch immer in Flammen, vor allen Dingen im Bereich zwischen Rettersen und Weyerbuch säumten zum Teil verstümmelte Körper gefallener deutscher Soldaten die Wegesränder. Während Gräberkommandos der amerikanischen Division die eigenen Gefallenen einsammelten, blieben die meisten der feindlichen Soldaten einfach unbeerdigt liegen. In Hasselbach bezeugten fünf eigene Sherman-Panzer die Härte des Kampfes, zwei dieser Panzer wurden gerade repariert, während die drei anderen einen Totalverlust für die 3. Panzerdivision bedeuteten… In Weyerbusch waren Pioniere dabei, Wege frei zumachen und Minenfelder zu beseitigen.
Quellenangaben:
Kriegstagebücher der 3. US Panzerdivision und 1. US Infanteriedivision, Nationarchiv, Washington USA,
Kriegstagebuch III. Bataillon, 26. US Infanterieregiment und Veteranenaussagen, Nationarchiv, Washington USA,
G-2 Selected Intelligence Report, 25. März 1945, 1st US Infantry Division, Nationarchiv, Washington USA.
- Mahnung durch Kriegsgräber - 18. Juni 2024
- Rote Waffenbesitzkarte nach § 17 WaffG. - 5. April 2024
- Veranstaltungen in 2023 – Die militärhistorische Recherche und Filmvortrag zum Kriegsende - 17. Februar 2023