Die Geschichte wiederholt sich!
Am 9. Mai 2014 berichtete die Siegener Zeitung darüber, dass das Unternehmen „Dynamit Nobel Defence“ plant, bei Würgendorf eine Schießbahn für Panzerfäuste anzulegen. Es wäre nicht das erste Mal, das bei Würgendorf das Schießen mit der Panzerfaust stattfinden könnte.
Bereits Mitte Februar 1945 wurde im Zusammenhang mit der Ausbildung des damaligen Volkssturmes im Bereich der „Freudenzeche“ am Steinberg bei Würgendorf ein Schießstand für das Schießen mit der Panzerfaust eingerichtet. Die benötigten Ausbilder, Angehörige der Wehrmacht, kamen vom Standort „Stegskopf“ und brachten den Jungs und Alten während der Wochenenden den Umgang mit der Panzerfaust bei. Zum scharfen Schuss kam es im Bereich des „Steins“ jedoch nicht, es wurden lediglich Panzerfaust-Dummys verschossen. Scharfes Schießen mit Handfeuerwaffen (MG, Karabiner und Pistole) sowie Panzerfaust und Gefechtswerfen mit Handgranaten war für die Volkssturmangehörigen nur am Lager Stegskopf möglich.
Nachdem am 7. März 1945 die Alliierten die Brücke von Remagen eroberten und den Rhein überqueren konnten, wurde die Ausbildung des Volkssturmes vielerorts vorangetrieben und teilweise auch erste Volkssturmbataillone in den Kampf geworfen. Etwa ab dem 25. März 1945 wurde im Tälchen zwischen dem Hahn- und Steinberg in den frühen Abendstunden an verschiedenen Tagen das Feuern mit dem MG geübt. Am 29. März wurde Würgendorf durch amerikanische Verbände eingenommen. Hierbei kam es zu keinen größeren Kampfhandlungen.
Die Verteidigungsaufgaben des Würgendorfer Volkssturmes beschränkten sich auf das Einrichten einer Straßensperre und auf den Stellungsbau zwischen Würgendorf und Gilsbach. Zwischen Hude und Gilsbach wurde ein deutscher Soldat verwundet. Im Herbst 1947 wurden durch ein Siegerländer Sprengkommando, dem Vorläufer des späteren Kampfmittelräumdienstes, im Bereich zwischen dem „Holzbolzer Kopf“ und dem „Steinberg“ mehrere Kisten Panzerfäuste, Stielhandgranaten und sonstige Infanteriemunition weggeholt.
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