Erich Esch

Das Schicksal des Erich Esch und der Kampf um Striefen

Eigentlich war Erich Esch vom Volkssturmdienst als bei IG-Farben eingestellter Schlosser unabkömmlich gestellt worden, doch schütze ihn diese UK-Stellung nicht, als die Führung der 363. VGD unter Zugzwang alle greifbaren und Volkssturmpflichtigen Männer zu den Waffen rief. Als Volkssturmangehöriger verlegte Erich Esch mit der Volkssturmkompanie Politt am 19. März in die REMAGENER Kampffront und nahm an den Rückzugskämpfen bis zum 24. März teil. Die Kompanie wurde nach dem Eintreffen im Brückenkopf durch das Grenadierregiment 958 übernommen und lag am 19. März bei HOFEN im Kampf. An HOFEN anschließend hatten sich die Regimenter 958 und 957 entlang des HANFBACHES von HÖMMERICH-HOFEN-KURENBACH bis einschließlich DAHLHAUSEN in Stellunggebracht. Von HÖMMERICH aus in nordwestlicher Richtung schlossen die schwachen Reste der 62. Volksgrenadier Division an. Die 62. VGD deckte hierbei den Bereich von HÖMMERICH-SÖVEN-ÖLGARTEN-NIEDERPLEIS. Der HANFBACH war als Frontlinie erkoren und sollte von den schwachen Truppenteilen unter allen Umständen gehalten werden. Hierdurch kam es zu einem Stillstand der Front von beinahe 2 Tagen, in denen sich teils heftige Kämpfe entwickelten. Dennoch hatten die deutschen Verbände nach den hinhaltenden und kräftezerrenden Kämpfen den massierten Angriffen der 1. und 78. Infantry-Division nichts mehr entgegenzusetzen und die Front musste Stück für Stück im hinhaltenden Kampf aufgegebenwerden. Man versuchte allerdings erneut in der Linie HENNEF-KÄSBERG-STRIEFEN-B8 bis UCKERATH Widerstand zu leisten. In den frühen Morgenstunden des 24. März standen die Amerikaner dann vor STRIEFEN, welches im Verlauf des 24. und 25. März mehrmals den Besitzer wechselte. Hier war mittlerweile auch die stark angeschlagene Kompanie des Erich Eschs auf einem Feld im Bereich der B8 in Stellung gegangen. Um den kleinen Ort entwickelte sich ein furchtbarer Kampf, in dessen Verlauf es zu schweren Verlusten für die Amerikaner gleichermaßen wie für die Deutschen kam. Eine amerikanische Kompanie konnte sich während der Nacht auf den 25. März zwischen PETERSHOHN und STRIEFEN festsetzen und mit schwachen Teilen in den südlichen Ortsteil STRIEFENS eindringen. Die Deutschen versuchten diese Lage noch in der Nacht durch 2 Gegenangriffe zu bereinigen, waren allerdings nicht dazu in der Lage und mussten sich unter Verlusten in den Häusern im nördlichen Ortsteil festsetzen.

Frau Stricker aus der Antoniusstraße konnte folgendes Mitteilen: „Auf unserem Hof lagen zuerst die Deutschen, diese wurden angeführt durch einen Ordensträger! Der Offizier wollte während des Beschusses mit seinen Soldaten bei uns im Keller Zuflucht suchen! Mein Vater allerdings stellte sich dem Offizier konsequent entgegen und sagte, dass dieser dann weitere Beschuss auch den Hof als Ziel haben werde. Der Offizier zog dann mit unbekanntem Ziel weiter. Eine amerikanische Granate war bereits durch das Wohnhaus geschlagen und hatte große Schäden hinterlassen. Ziel der Granate war wohl eine Funkstelle, welche sich einen Tag lang hier im Wohnhaus befunden hatte. Als dann die Amerikaner einmarschierten – sie kamen von KÄSBERG aus in den Ort – kam es zu schweren Schießereien, die bis auf den Hof vorgetragen wurden, hiernach setzen deutsche Gegenangriffe ein, welche die Amerikaner wieder aus dem Ort herausdrückten. STRIEFEN wechselte gleich mehrmals den Besitzer, aber der Amerikaner ließ nicht lange auf sich warten und griff nach einer erneut einsetzenden Artilleriesalve an und die Deutschen mussten sich zurückziehen. Dabei hatten Sie einen schweren Panzer hier auf dem Hof zurückgelassen und den wollten die Amerikaner wieder flott machen um ihn von hier wegzubringen. Sie forderten meinen Vater auf, in den Panzer einzusteigen und diesen zu starten. Mein Vater allerdings wehrte sich dem vehement, denn er hatte Angst, dass sich im Panzer unter Umständen eine von den Deutschen zurückgelassene…

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